Was uns anders macht

Wie schon an den letzten Wochenenden habe ich auch heute wieder Bilder aus dem Wald für euch. Ich habe aktuell einen schönen Rhythmus für mich entdeckt: Fast jeden Samstag und Sonntag zieht es mich hinaus, und ich streife mit meiner Leica durch die Wälder.

Zurzeit fotografiere ich zwar auch digital mehr, das beschränkt sich aber meist auf Familienfotos. Meine Streifzüge durch die Natur halte ich dagegen bewusst analog fest. Ich finde, es hat einfach einen besonderen Charme, wenn man das Ergebnis nicht sofort auf einem Display sieht, sondern die Spannung bis zur Entwicklung bleibt.

Auch dieses Motiv hier ist wieder auf Kodak ColorPlus 200 entstanden – momentan mein absoluter Lieblingsfarbfilm. Ihr könnt euch also darauf einstellen, dass hier in Zukunft noch mehr Bilder auf diesem Film zu sehen sein werden.

Bei meinen Streifzügen durch den Wald halte ich besonders Ausschau nach dem Ungewöhnlichen: Äste, Bäume oder Wurzeln, die irgendwie aus der Masse herausstechen. Das kann ein besonderes Pilzgeflecht auf der Baumrinde sein oder, wie hier, ein knorriger, fast unförmig gewachsener Baumstamm. Auf den ersten Blick erscheint das vielleicht wie ein Makel. Doch gerade in der Fülle des Waldes sind es solche Besonderheiten, die ins Auge fallen. Sie heben sich vom Üblichen ab. Während der Blick oft über die vielen „normalen“ Bäume hinweggleitet, bleibt er an solch ungewöhnlichen Formen hängen.

Das erinnert mich immer wieder daran, wie es auch bei uns Menschen ist: Unsere Eigenheiten, unsere Ecken und Kanten machen uns zu dem, was wir sind, und heben uns von der Masse ab. Selbst wenn wir sie manchmal als Makel betrachten – genau diese Besonderheiten sind es, die uns einzigartig machen und anderen auffallen.