Foto der Woche – KW 51

Ein flüchtiger Moment am Fluss

Das Jahr neigt sich dem Ende zu – eine Zeit der Reflexion. Ein Innehalten, um nicht nur über die vergangenen Monate nachzudenken, sondern auch über das Leben selbst. Es ist, als würde die Natur uns zur Ruhe mahnen: Die tiefstehende Sonne, das sanfte Wasser des Regens in Cham, das sich im Bild spiegelt – alles wirkt still und doch voller Leben.

Dieses Bild habe ich analog aufgenommen, eine bewusste Entscheidung. Analoge Fotografie zwingt mich, langsamer zu werden, genauer hinzuschauen und jeden Moment wertzuschätzen. Hier, wo die Sonne fast den Horizont berührt, wird mir wieder bewusst, warum die Fotografie mich so fasziniert: Sie hält fest, was flüchtig ist. Einen Augenblick, der nie wiederkehrt, aber in diesem Bild weiterlebt.

Alles im Leben ist vergänglich. Menschen kommen und gehen, das Leben bringt Höhen und Tiefen. Und doch versuche ich, das alles mit Akzeptanz zu betrachten – wie ein stiller Beobachter meines eigenen Lebens. Ohne zu werten, ohne festzuhalten. Einfach nur wahrnehmen, was ist.

Wie der Fluss, der unaufhörlich neues Wasser mit sich bringt, so trägt auch das Leben ständig neue Momente heran. Einige davon sind schmerzhaft, andere voller Schönheit. Dieses Bild erinnert mich daran, den Augenblick zu genießen und ihn gleichzeitig loszulassen. Denn neue Momente werden kommen – das ist der Lauf des Lebens.

„Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen, denn andere Wasser strömen nach.“

– Heraklit

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